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    „Die trockene Witterung der vergangenen Tage hat für einen zügigen Erntefortschritt gesorgt“, sagt Guido Seedler, Getreidemarktexperte des Deutschen Raiffeisenverbands (DRV). Die Ernte befindet sich auf der Zielgeraden, lediglich in Höhenlagen und in Spätdruschgebieten stehen noch nennenswerte Mengen auf dem Halm.

    Die Erträge bleiben allerdings in vielen Regionen hinter den Erwartungen zurück. Das kalte Frühjahr hemmte zunächst das Pflanzenwachstum und wurde dann in weiten Teilen Deutschlands von einer Hitzeperiode abgelöst. Diese traf die Bestände in der sensiblen Kornfüllungsphase. „Die hohen Temperaturen nahezu ohne Niederschläge haben insbesondere im Osten zu kleinen Ähren und Getreidekörnern geführt“, sagt Seedler.

    In den letzten Wochen haben dann außerdem Sturm, Starkregen und Hagel den Beständen vielerorts zugesetzt: Getreidepflanzen wurden beschädigt oder das Getreide wurde flach auf dem Ackerboden gedrückt (Lagergetreide). Das hat die Ernte zusätzlich erschwert und die Verluste erhöht.

    Vor diesem Hintergrund hat der DRV seine Ernteprognose beim Getreide auf 42,9 Millionen Tonnen und beim Raps auf 3,5 Millionen Tonnen nach unten angepasst. Im Vergleich zur Juli-Prognose des DRV ist das bei Getreide ein Rücknahme der Erntemenge von rund 1 Millionen Tonnen und bei Raps von 170.000 Tonnen.

    Beim Weizen reduzierte der DRV die erwartete Produktion um rund 500.000 Tonnen auf 22,3 Millionen Tonnen und für Wintergerste ging die Ernteschätzung um knapp 130.000 Tonnen auf 8,8 Millionen Tonnen nach unten. „Damit erzielen wir beim Getreide ein knapp durchschnittliches Ergebnis, beim Raps erreichen wir das Vorjahresniveau“, kommentiert DRV-Getreidemarktexperte Seedler die Prognose. Auch in anderen europäischen Ländern und in wichtigen Getreideanbaugebieten der Welt werden die zunächst erwarteten Erntemengen nicht erreicht, sagt der DRV.

    Insbesondere für Kanada und Russland wurden die Ernte-Prognosen witterungsbedingt zum Teil deutlich reduziert. Zum fünften Mal in Folge dürfte die weltweite Getreideproduktion die laufend steigende Nachfrage nicht decken, schreiben die Getreidemarktexperten des Raiffeisenverbandes. Von großer Bedeutung für die weitere Marktentwicklung ist dabei, dass die Lagerbestände in den letzten Jahren als Folge der starken Nachfrage bereits deutlich zusammengeschmolzen sind.

    Agrar Heute

    http://www.agrarheute.com/technik/forsttechnik/forsttechnik-raupenbagger-greifersaege-baumfaellung-582755